Verstand und Seele
Den Verstand ruhen zu lassen, kann eine wirkungsvolle Technik in der
Meditation sein. Er sollte ein Werkzeug sein und sich über die
Seele (Bewusstseinseinheit) nicht selbständig machen. Es liegt in
der Verantwortung des Einzelnen, den Verstand als Werkzeug auch
einzusetzen. In Eckankar wird jedoch die Abwertung "Das ist ja nur der
Verstand" in Diskussionen und Gesprächen benutzt, um ein Tabu
umzusetzen. Tiefergehende, grundlegende Gespräche werden dabei -
oft unbewusst - verhindert. Der Gesprächspartner wird damit
abgeblockt und
mit seinem Anliegen nicht mehr ernst genommen. Dahinter steht oft die
Angst, sich mit unangenehmen Tatsachen auseinanderzusetzen oder
Veränderungen zuzulassen. Die Reduzierung der Benützung des
Verstandes ermöglicht, Mitglieder zu halten und Instruktionen
durchzusetzen.
Solche Reaktionen sind jedoch emotional. Der Verstand wird dann
dafür benutzt, solche Reaktionen zu rechtfertigen. Die Projektion
auf den anderen ("er hat verstandesmäßig reagiert")
verhindert
die eigene Aufarbeitung. Richtig im Sinne eines Bewusstsein-Weges
wäre, sich solche Gedanken und Reaktionen einfach bewusst zu
machen, sie einfach anzusehen, hinhören zu lernen. Mit dem
Hinweis auf den Verstand können in Eckankar alle
Argumente und Einwände wegdiskutiert werden. Der Schlüssel
zur Wahrheit liegt jedoch in der bewussten Wahrnehmung. Siehe das Buch
"Jetzt" von Tolle.