Initiationen
Initiationen sind ein
zentrales Thema in Eckankar
und Ziel der
Eckisten. Paul Twitchell hat
für Eckankar im
Gegensatz zum Shabd Yoga
gleich eine Vielzahl von
Initiationen erschaffen.
Im Äußeren sind insgesamt 8
Initiationen möglich,
im Inneren jedoch weitere. Eckisten
gehen
davon aus, dass diese aufgrund der spirituellen Entwicklung vergeben
wird. Der Mahanta wisse,
wie es um die spirituelle Entwicklung des
einzelnen steht.
Höherinitiierte (= ab 5. Initiation)
können in einem Buch dann nachlesen, dass dem nicht so ist.
Tatsächlich laufen Vorschlagslisten aus dem Computer heraus,
aufgrund
welcher ein Berechtigungsschein für die Initiation versendet wird.
Während die 2. Initiation
nach 2 Jahren Mitgliedschaft
gewährt wird, liegen zwischen den weiteren 5 - 7 Jahre. Es werden
dabei noch Höherinitiierte (= HI) befragt, ob die betreffende
Person schon so weit sei. Der Lebende
Eck-Meister weiß so wenig
wie
andere
Meister, wie weit seine Schüler tatsächlich sind. Diese
Informationen sind den HI's in Form eines Kapitels eines Buches von
Harold Klemp auch
zugänglich. Obwohl dies für viele
sicherlich schockierend sein muss, wird dieses Thema bei
HI-Zusammenkünften nicht andiskutiert. Der
Verdrängungsmechanismus ist bei manchen HI's so stark, dass dieses
Faktum ihrerseits sogar bestritten wird. Initiiertenberichte, welche
ab
der 2. Initiation
monatlich geschrieben
werden sollen und optional an den Lebenden Eck-Meister
abgeschickt
werden, Seminarbesuche, Spenden und Mitarbeit / Funktionen in der
Organisation können bei der Gewährung der nächsten
Initiation eine Rolle
spielen.
In der Anfangszeit unter Paul
Twitchell wurden Initiationen
in knappen
Abständen (z. B. jährlich) vergeben, um eine
Führungsriege heranzubilden. Auch
gab es in Einzelfällen 2 Initiationen
unmittelbar hintereinander.
In den meisten Ländern ist dies jedoch nicht mehr notwendig,
nunmehr
ist eine längere Bindung des einzelnen durch größere
Intervalle zwischen den Initiationen
gefragt. Durch die Gefahr des
Abgangs einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Eckisten aufgrund
des Buches von Ford Johnson, wurden in
letzter Zeit
Initiationen wieder in
etwas kürzeren Intervallen gegeben. Darwin
Gross war zum Zeitpunkt seiner Ernennung zum Lebenden Eck-Meister
2.-Initiierter und bekam alle Folge-Iniitiiationen bis zur 14.
hintereinander. Initiationen
schmeicheln dem Ego des Eckisten,
haben
aber mit der spirituellen Entwicklung des einzelnen nichts zu tun.
Die Vergabezeitpunkte der Initiationen
sind einerseits von der Politik
von Eckankar als auch von
- teils unbewussten - Machtspielen manch
Höherinitiierter abhängig. Mit jeder Initiation erfolgt eine
stärkere Bindung an die Instruktionen des Meisters. Nach der
5. Initiation (=
Höherinitiierte) merken viele, dass sie die an
sie gestellten Anforderungen nicht erfüllen können. Das
Auseinanderklaffen der eigenen Entwicklung stimmt oft nicht mit den
für die Initiation
definierten Bewusstseinszustand überein.
Mit der 5. Initiation
sollte die Selbstrealisation
einhergehen.
Während bei Kursen anfangs oft von Selbstrealisation gesprochen
wird, taucht dieses Thema bei HI-Zusammenkünfte praktisch nicht
auf. Stattdessen wird vom nächsten Ziel, der Gottrealisation und
neuerdings verstärkt von "Mitarbeiter Gottes"-Sein gesprochen. Das
"Bewusstseins-Manko" wird durch äußere Instruktionen
für HI's ausgeglichen. All diese Themen sind de facto tabu, da
sich kaum ein HI die Blöße geben möchte. Die Angst,
nicht die nächste Initiation
zu bekommen ist - oft unbewusst -
vorhanden. Sie ermöglicht subtile Manipulation. Bekannt geworden
ist das Beispiel Graham.
Während des Nachfolgekampfes zwischen Darwin Gross und Harold Klemp wurden seitens
Darwin die EDV-Aufzeichnungen über die
Initiationen
gelöscht. Da nur ein Teil rekonstruierbar war, wurden
auch HI's dazu befragt. Obwohl sich ein Eckist intensiv mit den
verpönten Arbeiten von
David Lane beschäftigte und mit
Eckankar bereits
aufgehört hatte - lediglich die
Jahresmitgliedschaft lief noch aus - bekam er noch einen
Initiationsschein
zugestellt.
Es gibt Eckisten, welche
sich schon aufgrund ihrer persönlichen
und
beruflichen Initiativen weiter entwickelt haben. Meist haben sie
auch Chancen wahrgenommen, Nicht-Eck-Seminare, Workshops oder
Erfahrungsgruppen zu besuchen. Viele langjährige Eckisten
unterliegen jedoch der Illusion, dass sie spirituell weit entwickelt
sind. Für sie sind die Initiationen
der Gradmesser. Das
alltägliche Leben spiegelt dies jedoch nicht wider. Leider
verhindert diese Haltung oft, die eigentlich notwendigen
Veränderungen und
Therapien zu beginnen. Solche Diskrepanzen sind tabu, und damit sie
nicht zum
Thema werden, behauptet das Shariyat, dass nur der Mahanta (?) die wirkliche
spirituelle
Entwicklungsstufe beurteilen könne!
Eckankar geht davon aus,
dass viele Chelas schon in einem ihrer
Vorleben in Eckankar oder
unter einem Eck-Meister studiert haben. Wenn
dem so wäre, dann müsste bei Eintritt in Eckankar eine
Evaluierung erfolgen und nicht jeder mit der 1. Initiation beginnen.
Wenn die Mitgliedschaft für einige Zeit unterbrochen wird, so
ruhen auch die Initiationen.
Wenn jemand austritt und zu einem
späteren Zeitpunkt wieder eintritt, so muss ebenfalls wieder mit
der 1. Initiation
begonnen werden. Initiationen
hängen daher mit
der zahlenden Mitgliedschaft bei Eckankar und der
erforderlichen
Wartezeit zusammen und nicht mit der spirituellen Entwicklung.