Drohungen und Furcht

In Illuminated Way Letters, 1966 - 1971, schreibt Paul:

Die älteste Technik, derer sich viele Lehrer bedienen, um sich der Loyalität des Chela zu versichern, ist die Angst. Dies gilt für die Methoden dieser Lehrer auf den niedereren Ebenen. Weil sie zu fürchten beginnen, ihre Chelas an einen Meister der höheren Ebene zu verlieren, werden die alten Angsttaktiken jenen eingehämmert, die sich von den Elementen der psychischen Ebenen hinweg in die Gottwelten bewegen wollen. Diese Drohungen sind sehr verbreitet. Sie gehen normalerweise so: "Wenn du mich verlässt, wirst du dich im Astralen verfangen und nicht mehr loskommen".

Jemand wie Paul, welcher andere dieses Vorgehens beschuldigt, wendet diese Methode selber an. So steht im Shariyat I, dem heiligen Buch von Eckankar auf Seite 140 (Ausgabe 1996):

Wenn die Position des Lebenden Eck-Meisters durch Aufruhr oder Unzufriedenheit unter den Anhängern von Eck angegriffen wird, verteidigt er sich. Nicht in der Weise, wie viel es erwarten würden, sondern auf Arten, die wenige erkennen können. Die Verteidigung wird aus den inneren Ebenen und durch das Mittel des Eck kommen. Die Aufrührer oder Unzufriedenen können keinen Angriff auf den Lebenden Eck-Meister oder seine Stellung im Leben ausführen. Wenn sie es tun, tritt immer die rascheste Vergeltung ein, die vom Betroffenen oder denen, die den Vorfall vielleicht beobachtet haben, nicht immer erkannt wird.

Die Absätze sind zwischendurch immer wieder eingefügt, sodass sie von den meisten Eckisten oft gar nicht wahrgenommen werden. Sie wirken unbewusst. Aufgrund der Angst werden kritische Diskussionen vermieden und Tabus oft gar nicht angesprochen. Falls es jemand doch wagt, dann folgt donnerndes Schweigen. Das ist auch in Kreisen der Höherinitiierten nicht anders. Shariyat II, Seite 13 und 16 (Ausgabe 1999):

Die Lehre von Eck ist die reine Doktrin in dieser Welt. Es gibt keine anderen Lehren, die die gleiche Stufe wie Eck erreichen können.
Jeder Initiierte, der gegen die Grundsätze von Eckankar verstößt, wird automatisch aus Eck ausgeschlossen. Dies bedeutet, daß er in seiner spirituellen Entfaltung zurückversetzt wird und keine Gelegenheit zum Wachstum erhält, bis der Mahanta, der Lebende Eck Meister, das vorherige Verhältnis wiederherstellt.

Vor allem wird ein Eckist mit dem Verlassen von Eckankar bedroht. Z. B. schreibt Paul in Briefe an einen Chela:

Jeder, der Eck verlässt, nachdem er die Initiation in Eck erhalten hat, wird durch viele zukünftige Leben gehen müssen, bis er den Eck-Meister wieder trifft, ihn als Lebenden Eck-Meister akzeptiert und sich ihm vollkommen übergibt.

In den Spirituellen Aufzeichnungen steht:

Derjenige, der den Weg von Eck verlässt oder sich weigert, ihm zu folgen, soll in den astralen Höllen verweilen, bis der Meister sich seiner erbarmt und ihn wieder auf den Weg bringt.


Es gibt hiefür unzählige Beispiele, sowohl in den Büchern, insbesondere dem Shariyat als auch bei Artikeln von Harold in der Mystic World oder bei Seminaren. Es erfordert einen kritischen, wachen Blick, den viele Eckisten nicht haben. Es gibt Eckisten, die Angst haben, mit Eckankar aufzuhören und sich diesen Schritt nicht zu machen trauen. Durch Furcht Mitglieder in einer Religion zu halten, insbesondere in einer, welche sich anmaßt, die Liebe hochzuhalten, ist spiritueller Mord. Sie verhindert die spirituelle Weiterentwicklung dieser Mitglieder und das Weiterkommen der anderen. In ein volles Glas Wasser kann auch nichts nachkommen.


Weitere Beispiele von Harold Klemp können hier downgeloadet werden: ein kommentierter Eck-Kurs und die Weisheitsnotiz der Mystic World.