Fast alle Radhasoami-Gurus sehen ihre Rolle in einer langen Reihe ihrer
Vorgänger. Sie bezeichnen sich gewöhnlich nicht als Meister
aus eigener Kraft (mit der Ausnahme von Shiv Dayal Singh, aber das ist
eine andere Geschichte), sondern als Teil einer heiligen "parampara"
(Abfolge).
Als Twitchell Eckankar gründete, versuchte er ebenfalls, seine
Bestrebungen mit früheren Meistern in Verbindung zu bringen. Aber
anstatt seine wahren Meister wie Kirpal Singh und L. Ron Hubbard zu
nennen, erfand Twitchell statt dessen seine eigene Linie der
"Vairagi"-Meister.
Er behauptete, dass es vor ihm bereits 970 Eck-Meister gegeben habe.
Der erste soll "Gakko" gewesen sein, der die wahre Lehre von Eckankar
vor sechs Millionen Jahren aus der Stadt Retz auf dem Planeten Venus
auf die Erde gebracht haben soll. Weitere Meister sind "Rama", "Jagat
Ho", "Yaubl Sacabi" und "Fubbi Quantz".
Die beiden Meister vor Paul Twitchell waren "Rebazar Tarzs", ein
fünfhundert Jahre alter Mönch, der heute noch im Himalaya
leben soll und "Sudar Singh", ein Shabd Yoga Meister, der bis zu seinem
Tod Ende der 30er Jahre in Allahabad gelebt haben soll. Wie schon zuvor
erwähnt, sollen Reabazar Tarzs und Sudar Singh lediglich als
Decknamen für gewisse Sant Mat-Meister, wie z.B. Sawan Singh und
Kirpal Singh dienen. Tatsächlich hat Twitchell vor dem Jahre 1964
die Namen Rebazar Tarzs und Sudar Singh in seinen Publikationen nie
erwähnt, dafür aber weitgehend Kirpal Singh, L. Ron Hubbard
und andere.
Twitchell wollte nicht lediglich als Schüler von Kirpal SIngh oder
Anhänger und Presseleiter von L. Ron Hubbard gelten. Twitchell
glaube von sich selbst, die Fähigkeit zu besitzen, sein eigener
unabhängiger Meister zu sein, und so entschloss er, anstatt sich
auf seine früheren Meister zu beziehen, seine Biographie einfach
neu zu schreiben.
MITARBEITER GOTTES - Dieser Ausdruck wurde von Kirpal Singh häufig
verwendet. Damit meinte er die vollständige Gottrealisation als
vollkommenes Verschmelzen und Einswerden mit Gott. Auch Twitchell
stimmt damit überein, dass man, um die höchste
Bewusstseinsebene zu erlangen, "Gott-realisiert" sein muss.
Während bei Radhasoami dies mit dem Verlust der Identität
verbunden ist, behält in Eckankar der "Gott-Realisierte" seine
Idendität.
DIE INNEREN EBENEN UND GOTT-WELTEN UND DIE DAZU GEHÖRENDEN
TÖNE - ein genauer Vergleich der Kosmologien im Kapitel 7.