Ich habe Sie nie als meinen Meister betrachtet, oder Ihre
Initiationen akzeptiert, und finde, dass Ihre Arbeit nicht im besten
spirituellen Interesse liegt. Ihre Lehren sind orthodox, und als
geistiger Lehrer sind Sie unfähig, jemanden spirituell zu
führen.
Paul Twitchell, 1971 (Persönlicher
Brief Kirpal Singh aus Delhi) [1]
Meine Heiigen sind Kabir. . . Rumi, Hafiz, Shamusi-Tabriz ...und
Kirpal Singh aus Indien.
Kirpal Singh, der immer noch in seinem eigenen Ashram in Indien
lebt, besitzt die Fähigkeit, seinen Anhängern in seinem Nuri
Sarup-Körper zu erscheinen, unabhängig davon, wo diese sich
gerade befinden.
Ich habe schon unter vielen Lehrern studiert. Bisher waren es
sieben. Manche davon waren, darunter auch Sri Kirpal Singh aus Delhi,
waren hervorragend.
Während Paul Twitchell Kirpal Singhs Namen bei Überarbeitung
seiner Schriften löschte, nahmen seine Vertuschungsbemühungen
solche Ausmaße an, dass er sogar abstritt, jemals von Kirpal
Singh initiiert worden zu sein. Für viele, die ihn von früher
her kannten, war Twitchell zu weit gegangen. Einige von Kirpal Singhs
Schülern hatten zusammen mit ihm Satsangs besucht; einige waren
1955 sogar bei seiner Initiationszeremonie anwesend gewesen.
Dennoch machte Twitchell weiter: er stritt weiterhin ab, je in
spiritueller Verbindung mit Kirpal Singh gewesen zu sein. Er ging sogar
so weit, öffentlich abzustreiten, dass Kirpal Singh der Nachfolger
von Sawan Singh von Radhasoami Satsang Beas (der 1948 gestorben war)
sei. Dies widersprach jedoch dem, was er zuvor im Jahre 1965 behauptet
hatte:
Guru Nanak war der Begründer des Sikh Ordens. Sawan Singh
war der letzte Meister der Swami Gruppe (. . .) und Kirpal Singh, sowie
sein Neffe Charan Singh erhoben Anspruch auf dessen Nachfolge. Charan
Singh war ein Enkel von Sawan Singh aber keiner von beiden wurde
Meister, da die Linie mit Sawan Singh endete. [6]
Doch nur fünf Jahre zuvor hatte Twitchell geschrieben:
Manche befolgen diese uralten Lehren oberflächlich. Aber
Kirpal Singh,
ein in seinem Ashram in Dehli lebender Guru, gibt diese alten Lehren so
genau wie möglich weiter.
Die Lehren wurden von Kabir, dem hinduistischen, mystischen
Dichter im
16. Jahrhundert wieder verbreitet und durch eine Folge von Gelehrten
durch geheime Initiationen weitergegeben. Sawan Singh begann, jedem,
der in sein Ashram kam, Initiantionen zu geben. Als er Kirpal SIngh die
spirituelle Macht übergab, verlangte er, dass seine Richtlinien
weiter
fortgesetzt würden. [7]
Die Widersprüche, die sich aus Twitchells Abstreiten, je mit
Kipral
Singh in Verbindung gestanden zu haben, ergaben, waren für manche
Ruhani Satsang-Initiierte zu offensichtlich. Einige konnten dies nicht
ignorieren und fingen an, die wahren Details von Twitchells Verbindung
mit Kirpal Singh zu veröffentlichen.
Sogar der Ruhani Satsang-Meister selbst, berichtete über
Twitchells ungewöhnliche Handlungen:
Ja, ja, zuviel Propaganda. Ich sage Ihnen: ein Amerikaner wurde
von
mir initiiert -- Ich habe seine handschriftlichen
Initiationsunterlagen. Das sind eben Dinge, die solche Menschen
gewöhnlich tun. Er hatte seine kleinen Ideen, kam damit nicht
weiter.
Nun betreibt er seine eigene Propaganda. Er sagt, er wäre nie von
mir
initiiert worden. Er wurde 1955 initiiert. Manche Leute verrennen sich
sehr schnell. Dem kleinen Ego ist sehr schwer Herr zu werden, wenn man
nicht irgendeine Art von Schutz genießt. Dies ist ein lebendes
Beispiel. Er hat weitere Bücher geschrieben. Ich brauche seinen
Namen
nicht zu nennen. [8]
Man weiß nicht genau, wann Twitchell schließlich von Kirpal
Singhs
Bemerkungen über ihn erfuhr. Er war auf jeden Fall darüber
äußerst
ungehalten. Der Grund ist offensichtlich: Wenn es herauskäme, dass
Paul
von Kirpal Singh initiiert worden war, er dies jedoch abstritt,
würde
das bedeuten, dass der Gründer von Eckankar lügen würde.
Ein lügender
Meister ist für viele spirituelle Suchenden kein Meister. Darauf
hin,
schickte Twitchell Kirpal Singh einen Brief, in dem er abstritt, je von
ihm initiiert worden zu sein und drohte, ihn zu verklagen, falls er die
Sache weiter verfolgen würde.
Zu dem Zeitpunkt, als Kirpal Singh den Brief erhielt, starb Paul
Twitchell unerwartet an einem Herzinfarkt. Damit nahmen die Dinge
eine seltsame Wende, denn Twitchell starb ein paar Monate, nachdem er
erklärt hatte, er würde mindestens noch weitere fünf
Jahre - wenn nicht
fünfzehn - leben.
Eine Kopie des Briefes, den Twitchell an Kirpal Singh kurz vor
seinem Tod gesendet hat, befindet sich noch immer im Besitz von Gail
Atkinson. Nach Angaben mehrerer Ruhani Satsang-Initiierter, die in
Indien anwesend waren, als Twitchells Brief im Sawan Ashram entgegen
genommen wurde, soll Kirpal Singh folgende Bemerkung gemacht haben:
Wir werden alle mit einer großen Schlinge um unseren Hals
geboren.
Sein Strick ist schon ziemlich kurz.
Kurz darauf starb Paul Twitchell.
Quellen:
[1] Dorothe Ross, "All That Glistens is Not Gold,"
Leadership in Eck (Juli-August-September, 1976).
[2] Paul Twitchell, "The Cliff Hanger," Psychic
Observer, op. cit.
[3] Paul Twitchell, "The God Eaters," Psychic Observer,
op cit.
[4] Paul Twitchell, "Can You Be In Two Places At The
Same Time", Suche (September 1965), Seite 22.
[5] Paul Twitchell, "The Flute of God," Orion Magazine
(März-April 1966), Seite 32.
[6] Bernadine Burlin, persönlicher Brief an den
Autor, datiert mit 5. April 1977.
[7] Paul Twitchell, "Ancient Science of Eckankar",
unbekannter Herausgeber (Mai 1965).
[8] Kirpal Singh, "Heart To Heart Talks", Band Eins,
Seite 53.