Dies ist - bis auf einige Kürzungen - eine inhaltsgleiche
Übersetzung von David
Christopher Lanes
Buch "The Making of a
Spiritual Movement", das
bisher noch nicht ins
Deutsche übersetzt wurde. Lane gilt seit den siebziger Jahren
bis heute als einer der kritischsten Verfechter von Eckankar. Lane
hatte für eine Studienarbeit das Thema Eckankar
gewählt. Die Arbeit sorgte damals in Kreisen von Eckankar
für große Aufregung und wurde wenig später
wegen der großen Nachfrage als Buch publiziert.
Professor David C. Lane, Ph.D. arbeitet heute am Philosophy
Department,
MSAC in Walnut, California.
Es gibt einige amerikanische Internetseiten, die sich kritisch mit
Eckankar (und anderen Religionen) auseinandersetzen. Vor über
einem Jahr hatte ich eine Internetseite eingerichtet, um vor allem dem
Eckisten, der die englische Sprache nicht beherrscht, die
Möglichkeit zu geben, sich ein vollständigeres Bild
über seine Religion zu machen.
Eckankar wurde 1965 von Paul Twitchell ins Leben gerufen. Heute ist
Harold Klemp der spirituelle Führer von Eckankar. Seit den
siebziger Jahren hat Eckankar gegen verschiedenste Behauptungen und
Vorwürfe anzukämpfen. Einige seien hier kurz
aufgeführt:
Eckankar ist keine Urreligion, aus der alle
anderen Religionen
entsprungen sind, sondern baut zum großen Teil auf den
verschiedenen Religionen auf, mit denen der Gründer von
Eckankar, Paul Twitchell, während seiner spirituellen Laufbahn
in Berührung kam. Dazu zählen die indischen
Traditionen Radhasoami Satsang Beas und Ruhani Satsang, Scientology,
Theosophie u.a.
Paul Twitchell wurden die Weisheiten von ECK nicht von Rebazar
Tarzs,
Sudar Singh und anderen ECK-Meistern überliefert, sondern er
hat sie den oben genannten Religionen, diversen Philosophien, Schriften
und Büchern entnommen. Das Buch The Path of the Masters von
Julian P. Johnson diente Paul Twitchell als Vorlage für die
Basisliteratur von Eckankar wie "Spirituelle Aufzeichnungen", "Die
Flöte Gottes", "Der Zahn des Tigers", das
"Shariyat-Ki-Sugmad". Das nie ins Deutsche übersetzte Buch
"The Far Country" ist zum Teil abschnittsweise wortwörtlich
Johnsons Büchern The Path of the Masters und With a Great
Master in India entnommen. Dabei weist er kein einziges Mal auf die
Quellen hin. Twitchell ging sogar so weit, die Namen real existierender
Meister durch Namen imaginärer Meister (Sudar Singh, Rebazar
Tarzs) zu ersetzen, den Originaltext jedoch zu belassen.
* Die Reihe der Vairagi ECK-Meister ist eine Erfindung von Paul.
Paul war ungefähr 10 Jahre lang Schüler und
Initiierter unter Kirpal Singh, einem indischen Meister von Ruhani
Satsang. 1965, kurz nachdem er Eckankar gegründet hatte,
stritt Twitchell ab, je ein Schüler von Kirpal Singh gewesen
zu sein.
In frühen Eckankar-Publikationen bezieht sich Paul noch auf
Kirpal Singh als seinen Meister. Es kommt zu einem Zerwürfnis,
da Kirpal Singh Twitchells Buch "Der Zahn des Tigers" ablehnt.
Später wird der Name Kirpal Singh in allen Publikationen
Twitchells in Sudar Singh umgeändert. Daraus folgt: Der
Eck-Meister Sudar Singh ist eine Erfindung Twitchells.
Paul Twitchell lässt die Nachwelt über seine genaue
Herkunft, Geburtsort und Geburtsdatum im Ungewissen, erfindet
Widersprüchlichkeiten.
Eckankar versucht bis heute, auf Grund der schweren
Plagiatsvorwürfe die Linie Eckankars zu verändern.
Die Geschichte von Darwin Gross ist bis heute ein dunkles Kapitel
in
Eckankar. Gross war der zweite - öffentlich bekannte -
Eck-Meister (nach Eckankar jedoch der 974. Meister in der langen Reihe
der Vairagi-Meister). Die Existenz von Darwin Gross als Nachfolger von
Paul Twitchell wird heute in Eckankar vollkommen verschwiegen. - Er war
zehn Jahre Eck-Meister (1971-1981).
Eckankar gibt sich das Bild einer liberalen, positiven - man
könnte sagen: sanften - Religion, die dem Neuling sehr lange
genügend Überlegenszeit gibt, ob er der Gemeinschaft
beitreten möchte oder nicht. Eckankar selbst schlägt
dafür einen Zeitraum von zwei Jahren vor. Dieses Bild
verwandelt sich im Laufe von mehreren Jahren mit der zunehmenden
Bindung des Eckisten an die Organisation.
Diese Bindung findet durch Initiationen infolge einer kaum
merklichen
und subtilen Gehirnwäsche statt. Nach der 2. Initiation (ca.
zwei Jahre nach Beitritt) wird dem Eckisten empfohlen, sich nicht mehr
mit anderen Glaubensrichtungen und Philosophien zu
beschäftigen. Die Begründung scheint auf den ersten
Blick sogar einleuchtend: sich mit mehreren spirituellen Pfaden
gleichzeitig zu befassen, führt angeblich zu mentaler
Verwirrung.
Die monatlichen Kurse und Bücher von Eckankar haben in den
ersten Jahren eher positive Inhalte. Sie sind gespickt mit netten, fast
harmlos anmutenden Anekdoten, Berichten über spiritueller
Erlebnisse, Träume, Heilungen usw. Die Kursserien für
langjährige Mitglieder enthalten dagegen sehr strenge Regeln
für den Eckisten, bei deren Nichteinhaltung schwere
Konsequenzen angedroht werden (wie z.B. Verlust des bisher erlangten
spirituellen Wissens und aller Initiationen, Heimsuchung von der Kal-
(sprich negativen) Kraft, das Durchlaufen unzähliger
leidvoller irdischer Inkarnationen).
Offene Kritik oder tieferer Zweifel an Eckankar und die Linie des
Lebenden ECK-Meisters hätten für einen
Höherinitiierten (ab der 5. Initiation, die man erst nach
langer Mitgliedschaft erlangt) eine schwere innere und
äußere Krise zur Folge.
Ich selbst bin vierzehn Jahre Eckist gewesen und muss gestehen, dass
ich durch Eckankar spirituelle Erfahrungen gemacht und ein
religiöses Urvertrauen kennen gelernt habe, wie ich es zuvor
nie für möglich gehalten hatte. Eckankar bietet zudem
die Möglichkeit, persönliche Verantwortung
für sich und seine Mitmenschen zu tragen und täglich
ein rechtschaffenes und positives Leben zu führen. Nur wie
kann man mit der Erkenntnis leben, dass diese uralten Wahrheiten eben
nicht von Eckankar stammen, sondern anderen - hauptsächlich
indischen - Religionen entnommen und auf die Bedürfnisse
des
westlichen Menschen zugeschnitten wurden.
Ich möchte betonen, dass hier nicht spirituelle
Glaubensgrundsätze in Frage gestellt werden - wie z.B.: die
Existenz Gottes, Reinkarnation, die Unsterblichkeit der Seele,
Meditation, Mantren, spirituelle Erfahrungen usw. - sondern Eckankars
Anspruch auf die Urheberschaft dieser, anderen Religionen entnommener,
Weisheiten.
Es soll aufgezeigt werden, wie Eckankar die wahre Herkunft dieser
Lehren verleugnet, sie mehr oder weniger verändert, um sie
schließlich als eigene Ur-Weisheiten zu verkaufen und zudem
noch urheberrechtlich schützen zu lassen.
Mancher Eckist wird - so wie ich - von den Neuigkeiten schockiert sein.
Ich habe mir lange überlegt, ob es sinnvoll ist, eine deutsche
Version einer inoffiziellen Eckankar-Internetseite heraus zu bringen.
Ich habe mich dafür entschlossen. Jeder Eckist ist ein Sucher
nach Gott, und somit ein Wahrheitssucher, und er soll die
Möglichkeit haben, die wahren Wurzeln und die verborgene Seite
von Eckankar kennen zu lernen.
Ein Leben nach Eckankar bedeutet nicht das Ende einer spirituellen
Suche. Denn das, was Eckankar anderen Religionen illegal entnommen hat,
beruht ja auf uralten spirituellen Wahrheiten.