Kapitel Sechs |
Die vergessenen Wurzeln |
Radha Soami Satsang Beas
Bisher haben wir die Geschichte des Radha Soami-Glaubens lediglich
angeschnitten. Shiv Dayal Singh (besser bekannt als Soami Ji) war der
erste Guru in der Linie der Radha Soami-Meister. Er war ein
Anhänger von Sant mat und hatte eine enge Verbindung mit Tulsi
Sahib aus Hathras. Soami Ji wurde 1818 geboren und starb 1878. Nach
seinem Tod wurden viele seiner Anhänger selbst Gurus.
Die sechs wichtigsten Nachfolger waren Rai Saligram, der in Agra
lehrte; Seth Partap Singh, ein jüngerer Bruder von Shiv Dayal
Singh, der in Soami Bagh lebte; Gharib Das, ein blinder Sadhu, der sich
in Delhi niedergelassen hatte; Jaimal Singh, der den Radha Soami
Satsang in Beas/Punjab gründete; Sanmukh, der andre Sadhus
initiierte, und schließlich Radha Ji, Shiv Dayals Frau, die auch
Frauen initiierte.
Einer von Shiv Dayal Singhs Nachfolgern war Jaimal Singh. Baba Ji, wie
er liebevoll genannt wurde, wurde von Soami Ji 1856 im zarten Alter von
17 Jahren initiiert. Er lebte sein Leben lang im Zölibat und
genoss allgemein hohe Anerkennung. Nachdem er über 19 Jahre als
Meister gedient hatte, übergab er die Herrschaft an seinen
treuesten Schüler Sawan Singh.
Sawan Singh (auch als "Großer Meister" bekannt) hatte ein
ziemlich große Anhängerschaft angezogen. Er initiierte
über 125.000 Menschen in Sant mat. Er regierte über 45 Jahre
als Meister in der Radha Soami Satsang Beas-Gemeinde in Indien.
Während dieser Zeit wurden eine Anzahl von Büchern
publiziert, von denen Gurmat Sidhant (auf englisch: The Philosophy of
the Masters) das bekannteste ist.
Nach Sawan Singhs Tod, wurde seine Mission von Jagat Singh und danach
von Charan Singh in der Beas-Gemeinde weitergeführt. Kirpal Singh,
der auch Nachfolgeansprüche stellte, gründete seine eigene
Bewegung, Ruhani Satsang, in Gur Mandi/Delhi.